Das Wettbewerbsgrundstück liegt in der Achse der Kirche „Zur Heiligen Familie“, die von D. und G. Böhm 1958 wieder aufgebaut wurde. Aus unserer Sicht ergibt sich daraus die Hauptaufgabe und die größte Anregung für die Planung, nämlich die neue Architektur in Bezug auf den von der alten Kirche dominierten Städtebau zu setzen. Wohnhöfe sind ruhige, halb-öffentliche, oft begrünte Räume. Nicht selten wurden sie in der Nähe von Kirchen errichtet, z.B. für Bewohner und Mitarbeiter von Kirchenanlagen (Kloster, Stiftanlagen, Beginenhöfe usw.). Auch ohne religiöse Inhalte ist dieser Archetyp ein starkes Modell für gemeinschaftliches Zusammenleben und wird hier neuinterpretiert. Der Hof bietet gemeinschaftliche Fläche für Bewohner und schafft, neben dem individuellen Wohnraum der Bewohner, eine zusätzliche neue Qualität für die Gemeinschaft. Diese kann den Hof zusätzlich gestalten, im Konsens, an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst.
Zwei Höfe
Es entstehen zwei Höfe, jeweils mit einem nach außen gerichteten Eingang und einem Eingang zu der kleinen Gasse zwischen den Höfen. Die Zugänge zum Hof sind mit Toren versehen, die einen Einblick von außen in die Hofräume ermöglichen, jedoch den Zutritt reglementieren. Alle Wohneinheiten haben Zugang zum Hof. Die nach Südost gerichteten Stadthäuser werden im Erdgeschoss direkt über den Hof erschlossen.